Schlemmerei

Zeit zum Genießen

Von Katharina Lehmann · 2024

Der Dezember ist der feiertagsreichste Monat des Jahres. Zum Jahresausklang schlemmen wir also noch einmal so richtig und verwöhnen uns mit Süßem und Deftigem. Achten wir aber in den anderen elf Monaten auf unsere Ernährung, schlägt die Feiertagszeit gar nicht so arg ins Gewicht.

Eine gesunde Bowl mit viel Gemüse
Pflanzenbetonte Kost sollte das ganze Jahr über auf dem Speiseplan stehen. Foto: iStock / Daria Kulkova

Gebrannte Mandeln, Glühwein und Bombardino dürfen auf dem Weihnachtsmarkt nicht fehlen. An den Adventssonntagen stehen die selbst gebackenen Plätzchen auf dem Tisch. Auf der Firmenfeier wartet der Chef mit einem Drei-Gänge-Menü auf. Lebkuchen und Bockwurst mit Kartoffelsalat gehören an Heiligabend natürlich auf den Tisch; genauso wie Entenkeule, Rotwein und jede Menge Schokolade an den Feiertagen. Und zum Jahresausklang locken Raclette oder Fondue und das ein oder andere Gläschen Sekt – der Dezember ist sicher nicht der passende Monat, die Ernährungsgewohnheiten auf gesund zu trimmen oder gar eine Abspeckkur in Angriff zu nehmen. So verwundert es denn auch nicht, dass die Deutschen zehn Tage nach Weihnachten am schwersten sind, haben Forschende schon vor ein paar Jahren herausgefunden. Bis zu 6.000 Kilokalorien werden allein an einem Weihnachtsfeiertag im Schnitt konsumiert. Durchschnittlich nahmen die Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer seinerzeit über die Feiertage 0,6 Prozent ihres ursprünglichen Körpergewichts zu. Das wird wohl auch in diesem Jahr nicht anders sein, ist aber auch kein Grund zur Sorge – zumindest, sofern sich die ungesunden Feiertagsessgewohnheiten mit dem Beginn des neuen Jahres wieder regulieren.

Weniger Schlemmerei und Gesund ins neue Jahr

Und das tun sie bei den meisten Deutschen. So liegen neben den beliebtesten der guten Vorsätze – gesünder essen, mehr Sport treiben und ein paar Kilo abspecken – seit einigen Jahren auch der Dry January, bei dem bewusst auf Alkohol verzichtet wird, oder der Veganuary im Trend. Bei Letzterem stehen für vier Wochen der Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte sowie der Verzehr von Obst und Gemüse im Vordergrund. Vor allem den Fokus auf pflanzenbetonte Kost sollten wir für den Rest des Jahres beibehalten, meint auch Ernährungswissenschaftler Bernhard Watzl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Denn der regelmäßige Verzehr von frischem Gemüse und Obst verringere das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes Typ 2 – allerdings nur bei direktem Verzehr der gesamten Frucht. Nur so werde „das ganze Spektrum an lebensnotwendigen Nährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen aufgenommen“.

Mehr Pflanzen, weniger hochverarbeitete Lebensmittel

Doch genau hier hapert es bei vielen Deutschen: Etwa 88 Prozent der Deutschen essen deutlich weniger als die Hälfte der täglich empfohlenen Menge von 600 Gramm Obst und Gemüse – stattdessen greifen sie zu fettigen Backwaren, hochverarbeiteten Lebensmitteln und vor allem zu Fleischprodukten. Das Problem: „Bei einer fleischbetonten Ernährung ist nicht nur viel Fleisch da, sondern es fehlen die pflanzlichen Lebensmittel. Das hat Folgen, zum Beispiel für die Dickdarmkrebsentstehung, für das Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bekommen, Diabetes oder Adipositas“, so Watzl. Komplett auf Fleisch verzichten müssten die Deutschen nicht, wohl aber den Anteil pflanzlicher Lebensmittel deutlich nach oben fahren und tierische dafür reduzieren. Wichtig zudem: Es sind also vor allem die naturbelassenen und qualitativ hochwertigen Lebensmittel, die uns guttun. Klar ist also: Wenn wir uns das ganze Jahr über gesund ernähren, können wir auch über die Feiertage schlemmen. Denn dauerhaft dick werden wir nicht zwischen Weihnachten und Neujahr, sondern zwischen Neujahr und Weihnachten.

Zahl zum Staunen

6.000 vor Christus

Aus diesem Jahr kommt der erste Hinweis auf ein Suppengericht mit der Hauptzutat Nilpferdfleisch.

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