Planetary Health Diet

Vielfalt auf dem Teller

Von Claudia Harbinger und Katharina Lehmann · 2021

Gesunde Gemüse-Bowl mit einem grünen Smoothie
Foto: iStock/UliU

Essen muss schmecken. Doch Ernährung muss heute mehr können: Sie soll gesund sein, ressourcenschonend und gut für die Umwelt. Ganz schön viele Ansprüche. Die Planetary Health Diet macht das möglich.

Viel frisches Gemüse und Obst, dazu Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Milchprodukte und gute Fette, und ab und zu ein Stück Fleisch oder Fisch – so sieht die optimale Ernährung aus. Und zwar nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unseren Planeten. Entworfen hat diese Planetary Health Diet die EAT-Lancet-Kommission, ein Forscherteam aus 16 Ländern und aus den verschiedensten Bereichen von Politik über Agrarwissenschaft, Gesundheit bis hin zum Umweltschutz. Das Ziel: Einen Speiseplan zu entwickeln, der sich den verschiedensten Geschmäckern, Kulturen und Ernährungsgewohnheiten anpassen lässt, Krankheiten wie Herzinfarkt und Diabetes vorbeugt und dabei die Umwelt schützt und die Ressourcen des Planeten berücksichtigt.

Planetary Health Diet: Mehr Gemüse, weniger Fleisch

„Was wir essen und wie wir es produzieren, entscheidet über die Gesundheit der Menschen und des Planeten. Und wir machen gerade einen ernsthaften Fehler“, erklärt Tim Lang, einer der Studienautoren von der University of London. Vor allem der Verzehr von rotem Fleisch und zugesetztem Zucker müsse um die Hälfte reduziert werden. Der Gemüseanteil unserer Nahrung hingegen sollte gesteigert werden. Auch Obst, Nüsse und Hülsenfrüchte sollten in größeren Mengen verzehrt werden. Zudem müsse Landwirtschaft nachhaltiger werden und auf fossile Brennstoffe verzichten, um den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen. Auch dürften weniger Lebensmittel verschwendet werden. So soll die Planetary Health Diet auch im Jahr 2050 die Ernährung der Weltbevölkerung sicherstellen, denn diese wird laut Prognosen auf zehn Milliarden anwachsen. Im Zentrum der Ernährungsempfehlung steht die Vielfalt. Obst, Gemüse und Proteinquellen sollten täglich wechseln; in verschiedenen Kombinationen entwickeln sie ganz neue Geschmacksnuancen. Gleichzeitig sei die Landwirtschaft aufgefordert, statt einiger weniger Kulturen wieder mehr unterschiedliche Obst- und Gemüsesorten anzubauen. Das freut den Gaumen und die Insektenwelt. 

Reines Essvernügen

Ähnliche Empfehlungen hat auch Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: „Eine vollwertige Ernährung ist pflanzenbetont und setzt auf frische und wenig verarbeitete Lebensmittel sowie Vollkornprodukte.“ Den Schwerpunkt bilden Gemüse und Obst, Getreideprodukte und Hülsenfrüchte. Tierische Lebensmittel sollen den Speiseplan nur ergänzen. Zucker und Salz werden wenig verwendet, dafür Kräuter und Süßungsmittel wie Honig. Vergleichbare Ernährungsweisen verbergen sich hinter dem Begriff Clean Eating, bei dem reine Nahrungsmittel ohne Zusatzstoffe, künstliche Aromen und Geschmacksverstärker auf den Teller kommen.

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