Lebensmittelsicherheit

Kein Biss ins Ungewisse

Von Anna Metusova · 2015

Umfassende Kontrolle sorgen für eine höhere Sicherheit der Verbraucher.

Jeden Tag konsumieren wir sie und dabei bringen wir unseren Nahrungsmitteln in der Regel – wenn nicht gerade ein Skandal aufgedeckt wurde – ein selbstverständliches Urvertrauen entgegen. Wir verlassen uns darauf, dass unser Essen sicher ist und interessieren uns vor allem dafür, ob es schmeckt. Diesen Luxus leisten wir uns dank eines im Hintergrund stets aktiven Verbraucherschutznetzwerks.

Lebensmittelsicherheit ist ein kostbares Gut. Das hohe Niveau welches wir heute in Europa und Deutschland genießen, ist nur ein Zwischenergebnis eines fortwährenden Prozesses der Risikominimierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Ein Verantwortungsnetzwerk, welches Landwirte, Fleischer, Bäcker, Gastwirte, die Lebensmittel verarbeitende Industrie, unabhängige Lebensmittelkontrolleure, Chemiker in den Landesuntersuchungsämtern sowie Mitarbeiter des Verbraucherschutzministeriums umspannt, bildet ein feines und dynamisches Sicherheitsraster. Auch wenn niemals hundertprozentige Sicherheit gewährleistet werden kann: In diesem System können durch Ebenen übergreifende Kooperationen und Kommunikation viele Gefahren zeitnah erkannt und Lücken geschlossen werden.

Neue Strategien

Globale Märkte und beschleunigte Produktions- und Konsummuster bringen nicht nur Vorteile, sondern sie erfordern auch neue Strategien zur Lebensmittelsicherheit. In Europa gelten internationale und regionale Qualitätsstandards; wie zum Beispiel der International Featured Standard Food (IFS Food), und das EG-Biosiegel. Die Erfüllung solcher Standards durch Zertifizierung beweist die Kompetenz eines Unternehmens, ein sicheres Produkt zu erzeugen. Dies machen sie schon aus Eigeninteresse. Schließlich ermöglicht ihnen der Qualitätsnachweis, sich wichtige Zulieferverträge zu sichern und auf lange Sicht erfolgreich auf dem Markt zu bestehen. Eine treibende Kraft beim Aufbau einer effizienten und funktionalen Infrastruktur zur Lebensmittelsicherheit waren ausgerechnet Lebensmittelskandale. Sobald Lücken im System sichtbar wurden, sind Mechanismen eingeführt worden, die das Problem hätten verhindern können.

Schnelle Kommunikation

Wenn die Europäische Kommission ein neues Überwachungsprogramm beschließt, oder die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EfBL) neue Empfehlungen veröffentlicht, dann hat das Auswirkungen auf die Arbeit der lokalen Lebensmittelproduzenten und Kontrolleure. Um beispielsweise Informationen über unsichere Lebens- und Futtermittel möglichst schnell zwischen den europäischen Mitgliedstaaten auszutauschen, wurde das Europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF) eingeführt. Stellen Organisationen, oder regionale Überwachungsbehörden fest, dass von bestimmten Lebensmitteln oder Futtermitteln gesundheitliche Gefahren ausgehen, dann unterrichten sie das lokal zuständige Amt. Im Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit werden diese Meldungen geprüft und an die Europäische Kommission weitergeleitet. Im Ernstfall müssen unverzüglich und länderübergreifend alle Stakeholder informiert werden. Umgekehrt unterrichtet das Bundesamt die Landesbehörden über Gefahrenmeldungen von anderen Mitgliedstaaten. Sobald die Endverbraucher gefährdet sind, wird auch die Öffentlichkeit informiert. So können wir uns darauf verlassen, dass unsere Lebensmittel tatsächlich frei von Schadstoffen sind, obwohl wir sie nicht selber anbauen und überprüfen. 

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