Genuss

Gut für Leib und Seele

Von Andrea von Gersdorff · 2015

 Obsttörtchen vor dem Mund einer Person. Ein echter Genuss.

Keine Frage, unser täglicher Speiseplan sollte ausgewogen und gesund sein. So lassen sich ernährungsbedingte Krankheiten vorbeugen. Doch auf Dauer macht der Verzicht keinen Spaß. Da hilft nur eins: Genussvoll Essen und Trinken muss erlaubt sein. Im Widerspruch zu gesundheitlichen Aspekten muss das nicht stehen.

Schon unsere Vorfahren wussten über die Bedeutung des Genusses und so dichtete 1690 Hinrich Hinsch für ein Singspiel: „Weil Speis und Trank in dieser Welt doch Leib und Seel‘ zusammenhält.“ Auch unsere Großeltern zitierten diese Weisheit noch gerne, weil sie deren Bedeutung richtig verstanden. Doch heute scheint sich niemand mehr daran orientieren zu wollen. Smoothies, Sojaquark und Salate haben Hochkonjunktur, jedoch nicht nur weil sie schmecken, sondern weil wir damit besonders viele wichtige Nährstoffe einsammeln. Genuss wird zur Nebensache – wenn überhaupt. Manch einer sieht ihn schon als Störfaktor, der das Projekt „Gesundheit bis ins hohe Alter“ torpediert. Dabei sorgt erst der Genuss leckerer Speisen und Getränke dafür, dass es einem vor allem in Stressphasen auch seelisch wieder gut geht. Statt ständig kulinarisch zu entsagen, muss man sich also beizeiten auch mal etwas gönnen.

Genussmittel als Seelentröster

Und das beginnt schon mit ganz einfachen Genussmitteln, die einem zur Verfügung stehen: Beim Kaffee zum Beispiel, dem beliebtesten Genussgetränk der Deutschen. Es muss nicht immer nur die schnelle Tasse Filterkaffee sein, ein Cappuccino mit geschäumter Milch oder ein Latte Macchiato wirken Wunder. Gemütlich im Café mit Freunden oder auf dem Sofa schafft er sofort Wohlbefinden. Wer ihn lieber mag, wählt statt Kaffee ein Tässchen Tee. Die Auswahl ist groß, die entspannende Wirkung ebenso. Zu Kaffee und Tee darf sich auch ein kleiner Leckerbissen gesellen. Ein Stückchen Schokolade, eine feine Praline, Gebäck oder ein Stück vom Lieblingskuchen machen den kleinen Genuss perfekt.

Abwechslung schafft Erholung

Abends und am Wochenende nach getaner Arbeit will bei manchem der Stress nicht abfallen. Die Gedanken kreisen um das Vergangene. Wäre es da nicht erholsam, im Restaurant die Woche ausklingen zu lassen und das Wochenende einzuläuten? Und ist es nicht schön, im Sommer abends auf dem Balkon zu sitzen und sich ein gutes Glas Wein zu genehmigen? Dazu ein paar Stückchen Käse mit Weintrauben. Es darf natürlich auch ein erfrischendes Glas Bier beim Grillen im Garten sein. Nicht immer muss man dafür übrigens jemanden einladen. Auch alleine oder zu zweit lässt es sich sehr gut genießen.

Natürlich ist nicht immer Zeit für einen Restaurantbesuch. Doch auch ein selbst zubereitetes Essen kann Genuss und Zufriedenheit verschaffen. Der Aufwand ist meist nicht groß, mit Gewürzen lassen sich beim Kochen viele Speisen verfeinern. Ob indisch, chinesisch oder mediterran – es gibt viele Möglichkeiten, aus einem Gericht einen Hochgenuss zu zaubern, von dem man gleich mehr möchte. Genussmittel gehören zu einem guten Leben. Das Wohlgefühl, das sich bei ihnen einstellt und die Seele entspannt, gehört dazu. Es kann eben nicht immer nur um die Aufnahme von Nährstoffen gehen. 

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